Tanya Josefowitz, geb. Kagan, wird am 17. Mai 1929 in Worms am Rhein als zweites Kind von Ilya und Hildegard Kagan geboren. Ihr Vater ist selbständiger Möbeltischler und Designer, der nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland blieb, aber seine russische Staatsbürgerschaft behielt. 1927 wird dem Paar ein Sohn geboren, Vladimir.

Seit die Nationalsozialisten an der Macht sind, engen sie durch Gesetze und Erlasse die Lebensmöglichkeiten der Juden in Deutschland immer mehr ein. Familie Kagan, gut in Worms integriert, merkt davon zunächst kaum etwas, später darf Vater Kagan nur noch für Juden arbeiten. Insbesondere fertigt er sogenannte Holz-Container für die Familien an, die ausreisen wollen. Das tun seit 1933 in Worms immer mehr Familien. Im Februar 1938 wird Familie Kagan der Ausweisungsbescheid zugestellt. Zwei Tage später ist Vater Kagan mit einem Besuchervisum in die USA zu seinen Verwandten unterwegs. Der Rest der Familie folgt wenig später. Hier setzt auch Tanya Josefowitz’ Memoir ein. Binnen weniger Wochen sind alle in den USA, es beginnt ein neues Leben.

Tanya und Vladimir besuchen die Schule in New York. Tanya heiratet den Musikunternehmer und Dirigenten David Josefowitz und hat mit ihm drei Töchter. Zunächst macht Tanya Josefowitz noch in Mode, später wird sie Künstlerin mit eigenen Ausstellungen in verschiedenen Ländern. Nach New York und London lebt sie jetzt in Genf. 2016 werden vor dem Haus der Familie in Worms Stolpersteine für die Familie Kagan verlegt. 2019 erscheint ihr Buch im Elsinor Verlag als Hardcover und E-Book sowie als Sonderausgabe für die Nutzung an Schulen.