x
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Amazonia

Belletristik

Patrick Deville

Amazonia

- Ausgezeichnet mit dem Prix Chadourne 2020 -

Aus dem Französischen übersetzt von Holger Fock und Sabine Müller

In seinem neuesten Buch Amazonia durchquert Patrick Deville den lateinamerikanischen Subkontinent. Seine Reise führt ihn den Amazonas hinauf von Belém am Atlantik bis Santa Elena am Pazifik. Devilles Reisebericht beschränkt sich allerdings nicht auf die Gegenwart: historischen Bezüge sind ebenso präsent wie die selbstmörderische Zerstörung der Natur mit ihren Folgen für künftige Generationen.

Verlagstexte

Mit Amazonia, dem siebten Buch des Abracadabra-Projektes, lädt uns Patrick Deville zu einem prächtig kolorierten literarischen Karneval ein, auf eine Fahrt den Amazonas hinauf von Belém am Atlantik bis Santa Elena am Pazifik, eine Reise quer durch den lateinamerikanischen Subkontinent mitsamt einer Überquerung der Andenkette. Mit Deville entdecken wir Santarém, den Río Negro, Manaus, Iquitos, Guayaquil und zu guter Letzt die Galápagosinseln, ein wahrhaftiger Hafen des Friedens in einer wieder einmal verrückt gewordenen Welt, die gerade kräftig die Flammen ihrer eigenen Auslöschung anfacht.

Der Roman taucht tief in die Vergangenheit ein bis zu den ersten europäischen Konquistadoren, die auf der Suche nach Gold und Reichtümern in eine noch unbekannte Welt voller Legenden und Überraschungen vorstießen: Eldorado. Spätere Forschungsreisende kartografierten diese unbekannten Lande, dieses Labyrinth der Flüsse und Nebenflüsse. Abenteurer und Industrielle beuteten das Land aus, Kautschuk, Kaffee etc. machten erst ein Vermögen und dann Pleite, die Welt, eine einzige Raserei. In dieser schillernden Landschaft, dieser überbordenden Natur, masslos in jeder Hinsicht, entschied sich manch ein Schicksal. Die Bühne betreten uns wohlbekannte Abenteurer, Hasardeure und vom Wahnsinn Getriebene: Lope de Aguirre, der Zorn Gottes; Brian Sweeney Fitzgerald, genannt Fitzcarraldo, Simon Bolívar, Alexander Humboldt, Charles Darwin.

Deville reist diesmal mit seinem Sohn Pierre, erzählt wird so en plus eine Vater-Sohn-Geschichte, wie sie Deville immer schon interessiert hat: Malcolm Lowry und sein Vater, Jonas Savimbi und dessen Vater, Kipling und sein Sohn ...

Die Reise durch die Geschichte und Geografie Amazoniens ist dem französischen Romancier Gelegenheit genug, auch die Frevel an der Umwelt zu beschreiben, wie sie sich dem heutigen Reisenden zeigen, und folgerichtig auf die katastrophalen Folgen für das Klima und unsere Zukunft hinzuweisen.

Downloads

© Cover: Verlag, Foto(s): Ayse Yavas

Presse- und Autorenstimmen

Deville ist ein unprätenziöser Erzähler, ein Poeta doctus, der nicht mit Wissen prahlt und dem es scheinbar mühelos gelingt, den verbrauchten Genres des Reiseberichts und der Biographie neues Leben einzuhauchen.

(

Hans Christoph Buch

)

Der Kartograf des scheinbar Nebensächlichen.

(

Maria Leitner, Buchkultur

)

Der sechzigjährige Patrick Deville ist ein Romancier der Oberliga im zeitgenössischen Frankreich. Mit seinem neuen Werk Viva präsentiert er ein postmodernes Glanzstück.

(

Tobias Eisermann, WDR

)

Video

Textprobe(n)

Vater & Sohn
Ein heftiger Regenschauer schüttelte das Schiff, durch die Scharniere der Bullaugen drang Wasser ein. Wir zündeten eine kleine Lampe an. Im Halbdunkel der feuchtheißen Kabine saß Pierre im Gegenlicht und füllte ein Notizbuch. Ich hatte gewartet, bis wir an Bord waren, um ihn zu fragen, ob er sich noch an den Vers von Blaise Cendrars erinnere: "Gong Tamtam Sansibar Dschungeltier Röntgenstrahlen Schnellzug Skalpell Sinfonie", das Fragment eines Gedichts, das er vor einem Dutzend Jahren aufgelesen und in eine seiner Zeichnungen eingefügt hatte.
Für diese Entdeckung hätte damals sicher ich gesorgt, war seine Antwort. Cendrars’ Vater, Vater und gescheiterter oder um den Erfolg gebrachter Erfinder, windiger Geschäftsmann, Importeur von gepanschtem Bier in Neapel und ruinierter Bauträger eines Phantompalasts in Ägypten, der ein Patent für Türfedern hielt und zu guter Letzt nach La Chaux-de-Fonds zurückgekehrt war, hatte seinem Sohn ein Buch von Gérard de Nerval geschenkt, das für sein Leben bestimmend wurde. In der väterlichen Bibliothek war ihm zudem L’ Asie russe (Das russische Asien) von Élisée Reclus in die Hände gefallen, und damit war die Idee zu seinem Langgedicht Die Prosa von der Transsibirischen Eisenbahn geboren. Lange nach seiner Brasilienreise schenkte Cendrars seinerseits seinem Sohn Rémy den Gedichtband La Chute d’un ange (Fall eines Engels) von Alphonse de Lamartine. Der Sohn war Flieger. Es war Krieg. Der Engel verlor sein Leben bei einem Übungsflug.

Man hüte sich vor Büchern, die Väter ihren Söhnen ans Herz legen: Aufgrund einer nachdrücklichen väterlichen Empfehlung, fast einer Anordnung, hatte ich als Kind Moravagine gelesen. Obwohl mir das merkwürdig erschienen war, hatte ich lange Zeit geglaubt, dieses Buch sei für mich geschrieben worden, da mein Vater es mir aufgezwungen hatte, und ich fand darin die Lust an Weltreisen, die Ähnlichkeit des Irren Moravagine mit dem Irren Taba-Taba, mit dem ich damals in der psychiatrischen Anstalt, in der wir wohnten, befreundet war. Die erotischen und pornografischen Szenen waren mir zweifellos entgangen. Aber nicht "die Blauen Indianer".

Amazonia
Roman / Novelle
ALS BUCH:
Hardcover

mit Lesebeändchen

334 Seiten
Format: k. A.
Auslieferung: ab 10. April 2021
D: 28,00 Euro A: 28,00 Euro CH: 34,00 CHF

ISBN (Print) 978-3-03762-090-8

Unter der Voraussetzung, dass Sie sich bei uns als professionelle(r) Nutzer(in) registriert haben, können Sie Ihr persönliches REZENSIONSEXEMPLAR durch einen Klick auf den Button „Download“ herunterladen.

Symbol Tablet DOWNLOAD

Der Verlag im Netz:

Pressekontakt des Verlages:

Ricco Bilger (Verleger)
+41 (0)44 2718146
bilger(at)bilgerverlag.ch

Vertriebskontakt des Verlages:

Ricco Bilger (Verleger)
+41 (0)44 2718146
bilger(at)bilgerverlag.ch