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Biestmilch

Belletristik

Kerstin Becker

Biestmilch

Was uns am tiefsten prägt, steht in keiner Biografie. Es ist vielmehr das, was wir schmecken, fühlen, riechen, sehen und hören. Das, was uns Schmerzen bereitet. Und das, was uns Lust bereitet. In Kerstin Beckers Gedichten verwischen die Grenzen zwischen Mensch und Tier, Härte und Liebe, modernen und vormodernen Zeiten. Ihr ungeheuerliches poetisches Sittengemälde erinnert uns daran, woher wir kommen.

Verlagstexte

Kerstin Becker erinnert uns daran, woher wir kommen – weniger im Sinne einer geografischen Heimat als vielmehr im sinne von Herkunft. Ihre kraftvollen Gedichte nehmen uns mit in die Wälder und auf die Äcker, unter die Tische der Erwachsenen, in Speisekammern, Molkereien, Dachböden und Kohlenkeller, unter die gestärkten Federbetten der Großeltern, kurz: an all die Orte, an denen Kinder Welt verinnerlichen.

Was uns am tiefsten prägt, steht in keiner Biografie. Es ist vielmehr das, was wir schmecken, fühlen, riechen, sehen und hören. Das, was uns Schmerzen bereitet. Und das, was uns Lust bereitet. In Kerstin Beckers Gedichten verwischen die Grenzen zwischen Mensch und Tier, Härte und Liebe, modernen und vormodernen Zeiten. »Biestmilch« verschmilzt das Erleben dreier weiblicher Nachkriegsgenerationen zu einem ungeheuerlichen poetischen Sittengemälde.

"Diese Poesie spricht vom Kreatürlichen. ... Sie tut es ungeschönt und stark, durch eine sinnliche, klangintensive Sprache, deren schonungslose Direktheit nicht nur aufwühlt, sondern mitunter auch schmerzt." (Ilma Rakusa)

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© Cover: Verlag, Foto(s): Dirk Skiba

Presse- und Autorenstimmen

Sie bevorzugt eine Sprache, die sie selbst als 'karg, schmucklos, spröde' beschreibt, eine, die direkt zum 'Kern der Dinge' vordringt. Dennoch offenbaren diese Verse "Rhythmusgefühl, sie besitzen Klangfülle, Genauigkeit, beschenken uns mit ungewöhnlichen Worten [...]."

(

Tomas Gärtner, Dresdner Neueste Nachrichten

)

Dieses Schreiben hat eine Notwendigkeit, ist Zeitgeschichte, Standortbestimmung, die poetisch erzählte Geschichte einer Generation zwischen Natur und Gewalt. Nahrhaft wie Milch. Biestmilch.

(

Elke Engelhardt, fixpoetry.com

)

Es ist beeindruckend mit welcher Schonungslosigkeit und dennoch mit wieviel Hingabe Kerstin Becker lyrische Abbildungen schafft [...].

(

Marina Büttner, literaturleuchtet

)

Textprobe(n)

Weltraum

 

wir scharen uns
im Rücken der Fabrik
zum Mondrakete baun

wir schlagen uns
durch Dorntentakel
Wurzelkrallen Windenwürmer wir
raffen Holz
und ausrangierte Kästen aus Metall

wir stopfen Glas
faserwolle gegen Kosmoskälte
und Sternensplitter in lavede Wände

passt auf
die Fasern gehn beim Atmen in die Lungenblasen
schreit der Heizer aus dem schwarzen Fensterloch

Holunderbeeren sauen unsre Sachen blau
Brennnesseln beißen unsre Beine bis zum Bauch
wir steuern unser Schiff mit Schrott
wir fülln mit hohlen Händen Pfützenbrühe
die schillert in den Tank der leckt

wir klotzen unsre Finger kriegen Risse
Motorbrummen mit dem Mund wir ziehen steile
steigende Spiralen in das All
bis wir verschmiert vom Diesseits
abgeschnitten in der Kapsel glühn

Biestmilch
Lyrik
ALS BUCH:
Broschur
98 Seiten
Format: 140 mm x 200 mm
Auslieferung: ab 7. März 2016
D: 17,90 Euro A: 18,50 Euro CH: k. A.

ISBN (Print) 978-3-942375-23-8

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+49 (0)351 3296369
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