Belletristik
Christoph Wenzel
lidschluss
„lidschluss“ ist ein Abgesang auf eine Landschaft, die verschwunden ist. Mit fotografischer Genauigkeit und Empathie zeichnet Christoph Wenzel das Leben im rheinischen Braunkohlerevier nach und führt uns in die Geisterdörfer einer Gegend, deren Wüstungen von invasiver Energiegewinnung zeugen.
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Verlagstexte
Christoph Wenzels Gedichte sind eine Art von Augenschließen, ein Abgesang auf eine Landschaft, die verschwunden ist. Mit fotografischer Genauigkeit und Empathie zeichnet er das Leben im rheinischen Braunkohlerevier nach und führt uns in die Geisterdörfer einer Gegend, deren Wüstungen von invasiver Energiegewinnung zeugen.
Auch die vom Erinnerungsraum seiner westfälischen Herkunft grundierten Gedichte handeln vom Alltäglichen, und sie fragen nach der sozialen Verortung von Identitäten. Es sind häufig ländliche Szenerien aus Wohnsiedlungen, Raps- und Maisfeldern, die Christoph Wenzel in einem unverwechselbaren Ton erschreibt. Er spielt mit der Vieldeutigkeit unserer Sprache, zeigt die Bildlichkeit des Buchstäblichen und nutzt die Wortwörtlichkeit der Metapher, um abgegriffene Floskeln in einen vibrierenden Blues zu verwandeln.
Presse- und Autorenstimmen
Um es vorweg zu nehmen, ein beeindruckendes, aufwühlendes Buch. Bislang las ich kaum einen Gedichtband, der Blochs Diktum, dass Heimat etwas sei, das weit in die Kindheit weise, aber auch ein Ort, wo noch nie einer war, stärker unterstreicht. In der Herkunft also, in ihrer Vergangenheit, liegt das, was einmal Heimat werden könnte, die Gegenwart aber heißt Zerstörung und Auflösung. Das zeigt Wenzel in eindringlichen Bildern und er sitzt dabei nicht der Gefahr auf, im Blick zurück zu verklären. Das Vergangene ist kein Paradies, wiewohl es paradiesische Momente hat, Momente, die aber von der eigenen Enge begrenzt sind.
(Jan Kuhlbrodt, Signaturen (http://www.signaturen-magazin.de)
)Interview mit Lesung auf literadio.org: https://cba.fro.at/296062
(Pamela Neuwirth (Redakteurin), literadio.org
)Textprobe(n)
der hof, das feld ist eine hirnregion, deren bewirtschaftung
sich nicht mehr lohnt, gelähmt sind die bewegungsmelder
hinter dem ortseingangsschild ist stillgelegt der weg zurück
in pastorale szenen: ein rudel jugendlicher motorroller,
die kommunion der kinder an der eisdiele, es gratuliert
der schützenkönig höchstpersönlich zum wiederaufstieg
in das anspruchsvolle abece der kreisligen, ein segen
ist das für die gegend, die sparfächer im dorfkrug und
die bildergalerie der jecken, schützen, heldenhaften kegel-
brüder, kartoffeln vom erzeuger und amateurfilme auf you-
tube: ein vergessenes gedächtnis, diese letzte jacke
an der garderobe
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lidschluss
Lyrik
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ALS BUCH:
Hardcover
80 SeitenFadengeheftet, mit Lesebändchen
Format 140 x 188 mm
Auslieferung: ab 15. September 2015
D: 17,50 Euro A: 17,50 Euro CH: k. A.
ISBN (Print) 978-3-902951-15-1
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