Sachbuch
Helga Glantschnig
Das "Kriegstagebuch meiner Mutter"
Mit einer Einleitung der Autorin
Am 21. März 1944 beging Helga Glntschnigs Mutter ihren 17. Geburtstag. Dass sie sich an diesem Tag in einem Klagenfurter Lichtspielhaus den Film "Musik für dich" anschaute, erfuhr die Autorin aus einem der drei Hefte, die sie nach ihrem Tod im Jahr 2009 hinterließ. Diese Tagebuch-Aufzeichnungen erweckten sofort ihr Interesse, zum einen als privates, zum anderen als zeithistorisches Dokument. Von den ersten Seiten des Tagebuchs an erkennt man die glühende Verehrung für Hitler, die keinen Widerspruch duldende Begeisterung für das "Dritte Reich".
Andere Titel des Verlags bzw. der Autorin/des Autors
- Ausfall der Schwerkraft. Eine Selbsterfindung
- Barça. Evolution des Fußballs
- Der Wiener Prater
- Die Menschenfeindin
- Don Juan und ...
- Entsorge Dich. Freitod als Möglichkeit
- Frau Schneider lernt Polnisch
- René Char. Poet und Partisan
- Suche nach Grund und Gipfel. Über den Maquis, Malerei, Dichtung und Philosophie
- Und Gott spricht Armenisch. Zwischen Menschen und Sprache
Verlagstexte
Nach dem Tod ihrer Eltern entdeckte die Autorin Helga Glantschnig Tagebücher ihrer Mutter aus den Jahren 1943 bis 1945. Die Aufzeichnungen erweckten sofort ihr Interesse, als privates wie auch als zeithistorisches Dokument. Man gewinnt Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt einer Schülerin der NS-Zeit, die glühende Verehrung für Hitler, die keinen Widerspruch duldende Begeisterung für das "Dritte Reich". Die bei Kriegsende knapp Achtzehnjährige notiert ihre Kinobesuche, beschreibt den Alltag in Kärnten, Hoffnungen, Liebesleid, Ängste.
In ihrer Einleitung kontextualisiert Helga Glantschnig die Tagebücher und setzt sie in Korrespondenz zu Aufzeichnungen von Altersgenossinnen wie Ingeborg Bachmann oder auch jene der slowenischen Widerstandskämpferin Anna Jug.
Textprobe(n)
25. Februar 1944
Jeden Tag um die Mittagszeit haben wir nun Alarm. Wie wird es nur im Sommer werden, wenn die Feldarbeit beginnt. Heute war ich einmal nicht im Keller, sondern schon beim Voralarm zu Hause. Ich sah den ganzen Kampf, die Flak schießt ganz toll, es war wohl mehr als unvorsichtig, im Freien zu stehen und sich preiszugeben.
26. Februar 1944
Heute blieb uns ein "Fliegerbesuch" einmal erspart. Aber es ist ganz komisch, die ganze Zeit wartet man auf den Alarm. Am Nachmittag im Kino: "Liebespremiere".
Einsicht, gar Unrechtsbewusstsein, war meiner Mutter, die im Herbst 1949 als Lehrerin zu arbeiten begann, bis zum Tod unmöglich gewesen. Die Bestialität der Judenvernichtung pflegte sie zu bagatellisieren, abzuwehren bzw. zu relativieren. Des Öfteren hörte ich sie sagen: „Das haben wir ja alle nicht gewusst.“ Alles, was in Zusammenhang mit Hitler im Fernsehen zu sehen war, belebte sie, ließ ihre Augen glänzen, die Archiv-Bilder der Aufmärsche, der spektakulären Inszenierungen. Die Fernsehfilme über die Nazi-Zeit verfolgte sie mit großem Interesse. Der Gefallen an den ihrem Geschmack nach attraktiven Uniformen nahm kein Ende.
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Das "Kriegstagebuch meiner Mutter"
Biographie
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ALS BUCH:
Broschur
130 Seiten
Format: 137 x 205 mm
Auslieferung: ab 15. März 2019
D: k. A. A: 16,00 Euro CH: k. A.
ISBN (Print) 978-3-903110-41-0
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Der Verlag im Netz:
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Pressekontakt des Verlages:
Ralph Klever (Verlagsleiter)
+43 (0)1 5221043
office(at)klever-verlag.com
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