x
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ein Haus mit vielen Zimmern

Belletristik

Ein Haus mit vielen Zimmern

Ich schreibe, also bin ich – Schriftstellerin. Wenn es so einfach wäre, gäbe es keine Literatur. Ist Schreiben das große Glück, oder ein schierer Kraftakt? Diese feine Textauswahl von Stücken bekannter und berühmter Autorinnen wie Margaret Atwood, Tania Blixen, Janet Frame, Nora Gomringer, Siri Hustvedt, Tove Jansson, Annette Pehnt, Sylvia Plath, Judith Schalansky, Anna Seghers, Ali Smith, Antje Rávic Strubel und Virginia Woolf gibt Antwort auf diese und andere Fragen des Literaturbetriebs.

Andere Titel des Verlags bzw. der Autorin/des Autors

Verlagstexte

In den Erzählungen, Essays und Gedichten dieses Bandes lassen sich die Autorinnen beim Schreiben über die Schulter gucken. Sie entwerfen Geschichten zu dem Thema, beschreiben die Beziehung zu ihren Figuren, besingen ihre Arbeit mit der Sprache, denken über die Wirkung von Worten und Geschichten nach und plaudern aus der Werkstatt der Büchermacherin. Sie äußern sich über den Beruf, mit dem sie sich ihren Lebensunterhalt und bisweilen auch Ruhm verdienen, und über die Hürden, die zu überwinden sind, wenn sie sich als Frauen, die schreiben, treu bleiben wollen. Humorvoll, selbstkritisch und geistreich und immer unterhaltsam gewähren sie Einblicke in die Arbeit von Autorinnen und das Verhältnis von Schreiben und Leben.

Downloads

© Cover: Verlag

Presse- und Autorenstimmen

Wenn mich das Schreiben eines gelehrt hat, dann ist es das: Zum Ziel führen nur Umwege. Abkürzungen gibt es nicht."

(

Judith Schalansky

)

Schreiben bedeutet, sich das eigene Denken anzusehen.

(

Antje Rávic Strubel

)

Jedem Ende wohnt ein Zauber nur deswegen inne, weil in ihm ein neuer Anfang mitschwingt.

(

Annette Pehnt

)

Textprobe(n)

„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ Dass Karl Valentins Spruch auch für das Schreiben gilt, wissen alle, die sich schon einmal daran versucht haben. Wer etwas schreibt, hat viel zu bedenken. Welche Form wähle ich für meinen Stoff, was für Figuren brauche ich, welcher Ton ist der richtige? Welche Stimme soll die Leser führen – was und wen will ich mit meinem Text erreichen? Die Möglichkeiten sind unendlich, und jede Entscheidung prägt das Resultat. Wenn Autorinnen ihre Gedanken zum Schreiben preisgeben, wie in den hier versammelten Erzählungen, Essays und Gedichten, geben sie uns die Chance, ein Stück weit in den Prozess hineinzulugen, und unserer Ahnung davon, was es heißt, Schriftstellerin zu sein, neue Nahrung.

Von der Welt des Schreibens, dem Zauber des Erzählens verlockt zu sein, ist etwas, das Lesende wie Schreibende kennen. Davon handeln in diesem Band die Erzählungen von Tania Blixen und Margaret Atwood. Raffiniert spielen sie mit dem Thema der Verführung durch die Vorstellungskraft und beschwören auf je eigene Weise das Rätsel, um das so vieles Geschriebene kreist – das nicht Ausgesprochene, vielleicht Unsagbare, das Autorinnen zu immer neuen Texten reizt und ihre Leserinnen und Leser ködert.

Schwer zu greifen, aber wichtig, ist das Thema Talent. Schriftstellerinnen sind in aller Regel gleich mehrfach begabt: mit Phantasie, Ideen, Geist, Sprachgefühl, Durchhaltevermögen, Disziplin. Darüber reden sie nicht; es scheint sich von selbst zu verstehen. Wie nützlich auch ein Talent zur Liebe wäre, zeigen die Erzählungen von Janet Frame und Tove Jansson, deren Heldinnen es damit schwer haben, weil ihr Ego sie nicht lässt. Bei Ali Smith und Nora Gomringer hingegen schimmert jede Menge Liebe durch: in der Art, wie sie Klarsicht, Zuspitzung, Spiel genießen, und darin, wie viel Herz sie für ihre Themen beweisen. Die Liebe zum Handwerk, die aus Judith Schalanskys Essay über das Büchermachen spricht, lässt sich auch bei Anna Seghers finden. Ihr gelingt es in einer Erzählung aus dem Exil – einem Kunstwerk aus geschichteter Erinnerung, verkleidet als Aufsatz über einen Schulausflug –, ihre Liebe zur deutschen Heimat zu retten, die nach den Gräueltaten der Nationalsozialisten und den Zerstörungen durch die Bomben des Zweiten Weltkriegs nur schreibend wiederzuerrichten ist. Liebe, so scheint es, befähigt zu Schwerstarbeit.

Vom Musenkuss, der zum Quell der Wahrheit führt und den Fluss der Inspiration in Gang setzt, ist bei den Autorinnen eher selten zu lesen. Sie gehen die Fragen ihrer Kunst praktisch an. Sylvia Plath stellt Überlegungen dazu vor, was in einem Roman alles Platz hat, bis hin zur Zahnbürste im Bad, während für die Requisiten eines Gedichts viel strengere Maßstäbe gelten. Annette Pehnt philosophiert darüber, wie Geschichten enden. Und Clarice Lispector entfaltet, ausgehend von einer schlichten Begebenheit mit Kakerlaken in ihrer Wohnung, auf nur fünf Seiten ein ganzes Spektrum der poetischen Möglichkeiten.

Und was stört den Fluss? In einer 1931 gehaltenen Rede über ihre Erfahrungen als Schriftstellerin schildert Virginia Woolf mit eindrücklichen Bildern die Kämpfe, die eine Autorin gegen das Phantom der Nettigkeit und die Konventionalität männlichen Denkens zu führen hat, ehe es ihr gelingen kann, ihre schöpferischen Möglichkeiten auszuloten und ohne Fesseln zu schreiben, wie ihre Wahrheit es verlangt. Dass Antje Rávic Strubels Betrachtungen über die Erwartungen an „Mädchen“ im Literaturbetrieb heute, achtzig Jahre später, quasi nahtlos an Woolfs Rede anschließen, lässt staunen, sowohl über die Hartnäckigkeit des Schubladendenkens, als auch über die Bereitschaft von Schriftstellerinnen, den altbekannten Hindernissen immer aufs Neue mit Witz zu begegnen. Und auch Siri Hustvedts Wunsch, die Stimmen in ihrem Inneren frei hören und unzensiert ausformen zu können, auch wenn sie männlich konnotiert sein sollten, zeigt, wie sehr es sich lohnt, darüber nachzudenken, was es heißt, als Frau zu schreiben und im Betrieb zu bestehen.

Eine Erzählung, hat Alice Munro gesagt, ist ein Haus mit vielen Zimmern, und wer seine Räume betritt, wird aus jedem Fenstern eine neue Sicht entdecken. Das gilt auch für dieses Buch mit seinen so unterschiedlich möblierten Räumen, die alle zu einem Ganzen gehören. Die Bewohnerinnen sind über die Generationen und Sprachgrenzen hinweg miteinander ins Gespräch vertieft lauschen Sie hin und lassen Sie sich zum Mitreden anstiften.

(Aus dem Vorwort der Herausgeberinnen)

Ein Haus mit vielen Zimmern
Essayistik
Herausgegeben von Sophia Jungmann und Karen Nölle
ALS BUCH:
Hardcover
232 Seiten
Format: k. A.
Auslieferung: ab 1. September 2015
D: 19,90 Euro A: 20,40 Euro CH: k. A.

ISBN (Print) 978-3-942374-71-2

Unter der Voraussetzung, dass Sie sich bei uns als professionelle(r) Nutzer(in) registriert haben, können Sie Ihr persönliches REZENSIONSEXEMPLAR durch einen Klick auf den Button „Download“ herunterladen.

Symbol Tablet DOWNLOAD

Der Verlag im Netz:

Pressekontakt des Verlages:

Ursula Steffens
+49 (0)40 46775180
presse(at)editionfuenf.de

Vertriebskontakt des Verlages:

Katharina Bünger

vertrieb(at)edition-nautilus.de