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Eine Träne. Ein Lächeln. Meine Kindheit in Damaskus

Belletristik

Luna Al-Mousli

Eine Träne. Ein Lächeln. Meine Kindheit in Damaskus

Damaskus, Syrien. Eine Stadt der Wunder – heute ein Ort des Unglücks, des Schreckens, der Hoffnungslosigkeit. Luna Al-Mousli, aufgewachsen in Damaskus, erinnert sich daran, wie es einmal war – mit leisen Texten und eindrucksvollen Bildern. "Eine Träne. Ein Lächeln. Meine Kindheit in Damaskus" ist ein starkes poetisches und politisches Dokument.

Andere Titel des Verlags bzw. der Autorin/des Autors

Verlagstexte

Die Autorin über ihr Werk: "Vierzehn Jahre meines Lebens verbrachte ich in einer der ältesten Städte der Welt – in Damaskus. Mit 44 Geschichten aus meiner Kindheit und Jugend gebe ich einen Einblick in das Leben dieser Stadt. Ich erinnere mich an Orte, die nicht mehr existieren, und an Menschen, die nicht mehr sind, wo sie einmal waren. Die aktuelle Lage in Syrien ist geprägt von Bürgerkrieg, Angst und Flüchtlingselend, es gibt wenig Hoffnung, das Land je wieder aufbauen zu können. Inspiriert von Hakauwati, dem Erzähler, der das Leben mit seinen Geschichten verzaubert, verspürte ich den Drang, meinen Freunden in Europa Geschichten aus Damaskus zu erzählen. Sie sind zweisprachig: deutsch, da ich seit zehn Jahren in Wien lebe, und arabisch, da ich mein Buch mit meinen Verwandten in Damaskus teilen will.

Der Titel Eine Träne. Ein Lächeln soll die zwei Seiten meines Lebens in Syrien verdeutlichen. Er steht für die Emotionen, die ich habe, wenn ich an das vergangene Syrien denke, an die Gegenwart und an die Zukunft dieses Landes. Die Träne steht symbolisch für ein Leben, das durch das politische System Unterdrückung erfuhr und von ihm geformt wurde. Das Lächeln steht für all die schönen Familienmomente, in denen wir das Leben genossen haben. Mit einer Träne schaue ich in die Vergangenheit zurück, da ich weiß, dass diese Familienmomente nie wieder rekonstruiert werden können. Trotzdem blicke ich mit einem Lächeln in die Zukunft Syriens, mit der Hoffnung und der Überzeugung, dass wir eine bessere Zukunft haben werden.

Genau wie meine Erinnerungen, sind auch die im Buch enthaltenen Texte nicht chronologisch geordnet. In ein paar Sätzen wird ein Bild erzeugt, ein Gefühlszustand hervorgerufen. Zusammen bilden diese Fragmente eine größere Geschichte – die Geschichte meiner Kindheit und Jugendzeit. Das Buch hat ein Format von 15 x 10 cm und ist damit so groß wie ein Herz bzw. eine Faust. Die Geschichten bewegen sich zwischen kindlicher Nostalgie, deren Wahrheitsgehalt man nicht trauen kann, und Begebenheiten, die meine Welt verändert haben. Es sind prägende Momente, die mich zu der Person gemacht haben, die ich heute bin."

Downloads

© Cover: Verlag, Foto(s): Marie-Christine Gollner-Schmid

Presse- und Autorenstimmen

Luna Al-Mousli im Interveiw mit Nadja Schlueter, jetzt.de

(

jetzt.de, Süddeutsche Zeitung, 1.09.2015

)

Textprobe(n)

Eines Tages fragte meine Mama, wieso ich so lang bete, was ich da tue. Ich erzählte ihr, dass ich für meine Schullehrerin bete, weil sie Christin ist und ich nicht will, dass sie in die Hölle kommt. Außerdem bete ich noch für andere Freunde. Sie lachte und sagte, es komme nur darauf an, ob ich diese Menschen mag, ob sie gut zu mir sind. Wenn ja, dann kommen sie alle ins Paradies. Ich bräuchte nicht für sie zu beten.
Seitdem bete ich nur zu Anlässen.

...

Nichts war anstrengender als mit Tante Maysa auf die Straße zu gehen. Wir wurden immer aufgehalten, weil sie alle Leute kannte und plauderte. Sie kannte fast jeden, es gab immer Nachrichten zum Austauschen. Sie erkundigte sich nach den Eltern, Großeltern, Geschwistern, Onkeln und Tanten, Nachbarn, Arbeitskollegen, einfach nach jedem.
Sie ist das syrische Facebook, irgendwie bewundernswert.

...

Wir, meine Cousinen, Cousins, meine Schwester und ich, beschlossen ein Benefizkonzert für palästinensische Flüchtlingskinder zu geben. Jeder konnte ein Instrument spielen oder singen. Wir erstellten ein Programm, bastelten Eintrittskarten, Programmhefte und dekorierten das Wohnzimmer. Das Konzert fand im Haus meiner Tante Maysa statt.
Alle Karten waren ausverkauft. Die ganze Familie war da, auch Tanten und Onkel meiner Cousinen.

...

Der Lehrertag war ein offizieller Feiertag, an dem alle Lehrerinnen gefeiert wurden. Die Lehrerinnen bekamen Geschenke von jedem Schüler der Klasse. Die Auswahl des Geschenks war sehr wichtig, es beeinflusste die Beziehung zwischen Lehrerin und Schüler. Meine Lehrerin rief einen nach dem anderen auf, ihr das Geschenk zu überreichen. Sie packte es aus, lächelte, wenn es ihr gefiel, gab einen beleidigenden Kommentar, wenn es ein zu einfaches Geschenk war, oder beschimpfte das Kind wegen seiner Einfallslosigkeit. Die Geschenke waren sehr unterschiedlich: Vom Teeservice über Polsterüberzüge bis hin zu Makeup-Sets, maßgefertigten Anzügen und Goldschmuck. Die Lehrerinnen verglichen ihre Geschenke mit denen der Kolleginnen in der Pause.

Eine Träne. Ein Lächeln. Meine Kindheit in Damaskus
Erzählung(en)
ALS BUCH:
Hardcover

zweisprachiger Text/Bildband (deutsch/arabisch), Samtbezug mit Schutzumschlag

156 Seiten
Format: 100 x 150 mm
Auslieferung: ab 1. September 2015
D: 38,00 Euro A: 39,10 Euro CH: k. A.

ISBN (Print): 978-3-940888-61-7

Die Autorin bzw. der Autor im Netz:

Der Verlag im Netz:

Pressekontakt des Verlages:

Dr. Rainer Weiss
+49 (0)69 2578129-12
weiss(at)weissbooks.com

Vertriebskontakt des Verlages:

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+49 (0)69 2578129-0
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