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Farantheiner

Belletristik

Patrick Savolainen

Farantheiner

Ein an Bedingungen geknüpftes Testament. Ein Weinberg in den Weiten des nordamerikanischen Kontinents. Cowboys. Das Öffnen von Türen. Das Gehen unter der Sonne. Ein Pferdedieb. Und mittendrin das "ungezügelte Verlangen".

Verlagstexte

Wenn man die Schwerkraft geometrisiere, seien die Bewegungen, die unsere Planeten um die Sonne machten, nur scheinbar kreis- oder ovalförmige. Vielmehr müssten sie als Geraden beschrieben werden, da sie den direktestmöglichen Weg dieser Körper um die Sonne bedeuteten. Wie der Apfel, der von Newtons Baum fällt, durch die Schwerkraft nicht von einem möglichen Ideal – am Baum oder in der Luft geisterhaft zu schweben? – abgelenkt werde: Im Fallen würde er sich, den Planeten gleich, auf die Reise seiner Lebens begeben und die geradestmögliche Bewegung ausführen, zu der er auf dieser Erde fähig sei. Oder umgekehrt: Das Umkreisen der Sonne ist ein fortwährendes Fallen und das Sonnensystem eigentlich ein Früchtekorb voller Fallobst.

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© Cover: Verlag, Foto(s): privat

Presse- und Autorenstimmen

Der Bieler Patrick Savolainen hat ein seltsames Buch geschrieben. Farantheiner verknüpft Cowboyromantik mit Formfragen. Was geht bloss in diesem 30-Jährigen vor?
Sein Freund Wolfram Höll hatte ihn ihm geschenkt: "Für eine Nacht ohne Tabus" von Sandy Steen. "Die Handlung ist so stereotyp und allgemeingültig, dass es zum Weiterschreiben animiert", sagt Savolainen. Tatsächlich spielt auch Farantheiner in einer zeitlosen Wildwestromantik, mit Sukkulenten, Pferdepflegern und einem Grossgrundbesitzer, Farantheiner mit Namen. Doch dieser Farantheiner verblutet an einem Pflanzenstich, wird jedoch zuvor vom jungen Kat heldenhaft per Pferd ins Spital gebracht. Das ist der sprachlich sehr starke Anfang der Geschichte. Dieser junge Kat bandelt daraufhin mit der schönen Isabelle, Tochter des Farantheiner, an. Liebe und Leidenschaft, immer wieder eingestreute Zitate aus dem Liebesroman. Und irgendwo treibt da noch ein Pferdedieb sein Unwesen. Farantheiner ist ein nicht definierbares Mischwesen eines womöglich sehr begabten Autors.

(

Marina Bolzli, Berner Zeitung

)

Textprobe(n)

Wer »den Wind hört«, hört, wie sich die Luftmassen an den die Ebene eingrenzenden Gebirgsausläufern reiben, wie die ausgedorrten Sträucher rascheln, wie der Wind herumliegendes, dünnes Geäst über die trockene Erde schleift.

Wer später auf dem Vorbau seiner Holzhütte am Fusse des Gebirges sitzt und seine Stiefel reinigt, hört nicht nur die Bürste, die das Leder reibt; er hört auch das leichte Biegen der hölzernen Stützen, das Knarren der Hüttenwand und das Schaukeln des unter dem Vordach hängenden Blumentopfs. Ferner hört er das Kreischen der Türangel und das Zuschlagen der Tür; er hört das Umfallen des Plastikeimers und das Aufschwappen der darin enthaltenen Flüssigkeit; er hört das Zerspringen der auf den Boden gestürzten Vase und schliesslich, hinter sich, das leichte Rütteln seiner ganzen Behausung. Wer auf dem Vorbau seiner Holzhütte sitzt und seine Stiefel reinigt, blickt nun auf die Scherben der Vase und danach über die weite, vor ihm liegende Ebene. Er sieht die Luft trüben und über ihr Wolken den Himmel bedecken. Wer auf dem Vorbau seiner Hütte die Stiefel reinigte, zieht jetzt diese an, steht auf und geht in die Hütte.

Er hört das Prasseln der Sandkörner gegen die Fensterscheiben; er hört das Knarzen der Decke. Er geht ins kleine Schlafzimmer und greift unter dem Bett nach einer Schachtel Kerzen. Er hört das wechselnde Auf- und Zuschlagen der Fensterläden; er legt die Schachtel auf das Bett und eilt zum Fenster. Hastig öffnet er das Fenster und klemmt den dünnen Vorhang, der ihm ins Gesicht weht, hinter den Fensterrahmen. Er verriegelt den Laden und schliesst mit einer schnellen Bewegung sogleich wieder das Fenster.

Farantheiner
Roman / Novelle
ALS BUCH:
Hardcover

Leinen

196 Seiten
Format: k. A.
Auslieferung: ab 1. Juni 2018
D: 24,00 Euro A: k. A. CH: 26,00 CHF

ISBN (Print) 978-3-03867-007-0

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Pressekontakt des Verlages:

Ursi Anna Aeschbacher
+41 (0)32 3233631
aeschbacher(at)diebrotsuppe.ch

Vertriebskontakt des Verlages:

Ursi Anna Aeschbacher
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