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Fremd

Belletristik

Fridolin Schley

Fremd

Ein Reader zum Fremden in uns und unserer Gesellschaft in Kooperation Münchner Autoren mit dem literaturportal-bayern.de. Herausgegeben von Fridolin Schley

Hast Du was gegen PEGIDA? - Sandra Hoffmann, Lena Gorelik, Dagmar Leupold, Thomas Lang, Doris Dörrie und andere schreiben über den Tag hinaus in die Welt der "fremden Elemente" in unseren Nachbarschaften, der brennenden Heime, geschlagenen Flüchtlinge und der allseitigen Überforderungen hinein - eine Münchner AutorInnen-Gruppe. Fast ausnahmslos für diesen Band entstanden die Texte und fordern auf, uns mit den Folgen der Zeitgeschehnisse hier und als Europäer auseinanderzusetzen.

Verlagstexte

Die Pegida-Aufregung brachte viele Menschen zusammen. Auch Schriftsteller, Dichter und Journalisten in München, denen es nicht genügte dagegen auf die Straße zu gehen. Sie fühlten sich zu ihrer Art des Protestes gedrängt.

Das Ergebnis ist "FREMD", ein Reader des Protestes, des genauen Hinschauens, der Schonungslosigkeit, der Selbstvergewisserung, der Einsicht und der Empathie – in den Formen, die dem Schreibenden zur Verfügung stehen: Erzählung, Gedicht, Essay, Fiktion, Tagebuch, Märchen, Pamphlet, Analyse und ... und ...

Nachdenken und Vorausdenken, Sympathie und Aversion kommen zu Wort, Fragen werden hervorgelockt und Antworten versucht, allen Möglichkeiten der Stellung- zum und Teilnahme am Fremdsein Raum und Aufmerksamkeit gegeben.

Autoren:
Fridolin Schley, Vorgeschichte
Lena Gorelik, Ängste
Thomas Lang, Die Knarre
Katja Huber, Fremdschämen
Daniel Jaakov Kühn, Alle Wurst geht vom Volke aus
Doris Dörrie, Neue Schuhe für Frau Hung
Andrea Heuser, Schaff Deinen Hintern auf den Mars - oder: "Mars One", eine neue Welt ohne Pegida?
Daniel Grohn, Dschihad Girls
Andreas Unger, Der Pegide in mir
Margarete Moulin, Der Aufschub
Steven Uhly, Denken mit den Augen
Sandra Hoffmann, Fremdkörper
Gunna Wendt, Flamenco in Schottland
Georg Picot, Fremdheit und Bürokratie
Dagmar Leupold, Menetekel / Blaubart unlimited
Emel Uğurcan, Der Name
Jürgen Bulla, Gedichte
Christine Auerbach, Nelson
Fridolin Schley, Zwei Mädchen im Krieg

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© Cover: Verlag, Foto(s): k. A.

Textprobe(n)

Doris Dörrie, Neue Schuhe für Frau Hung

Wir stehen hinter der Gardine und rühren uns nicht. Leopold atmet schneller. Herr Hung klopft erst sacht, dann heftiger, er dreht sich um zu seiner Frau, zuckt die Schultern, dann versucht er es abermals. Unser Auto haben wir um die Ecke geparkt, es würde uns sonst verraten. Leopold legt mir die Hand auf die Schulter.

Hui, das Kind, ruft etwas auf vietnamesisch, zeigt auf das Fenster, hinter dem wir stehen, und lacht. Frau Hung nimmt es auf den Arm, tritt näher ans Fenster heran und versucht hineinzusehen.
Wir halten den Atem an. Beweg dich nicht, flüstert Leopold.

Eine halbe Ewigkeit stehen wir so da, Frau Hung keine zwei Meter von uns entfernt. Ihre Züge wirken durch die filigrane Gardine weich und mädchenhaft, wie retuschiert. Schließlich wendet sie sich ab. Herr Hung sieht am Haus hoch, schüttelt den Kopf. Noch einmal tritt er an die Tür und klopft.

Wie hartnäckig sie sind, wie wenig sie glauben, was sie sehen. Endlich
gibt er auf, geht zur Straße und schlägt den Weg zurück ins Dorf ein.
Frau Hung folgt ihm, das Kind an der Hand. Sie trägt die neuen Schuhe.

Fremd
Erzählung(en)
Herausgegeben von Fridolin Schley
ALS BUCH:
Softcover
180 Seiten
Format: 135 x 210 mm
Auslieferung: ab 4. September 2015
D: 17,99 Euro A: 18,50 Euro CH: 25,90 CHF

ISBN (Print) 978-3-87410-134-9

ALS EBOOK:
Datenformat(e): epub, Mobipocket
Auslieferung: ab 4. Oktober 2015
D: k. A. A: k. A. CH: k. A.
ISBN (eBook) k. A.

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Pressekontakt des Verlages:

Peter Kirchheim
+49 (0)89 267474
info(at)kirchheimverlag.de

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