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Geisterroman

Belletristik

Gabriele Weingartner

Geisterroman

"In kunstvollen Zeitschleifen bindet Gabriele Weingartners Geisterroman Familiengeschichte und Geschichte, Literaturgeschichte und Prags große Autorengestalten zusammen." Guntram Vesper

Verlagstexte

Klara reist mit dem Zug nach Prag, wo sie ihre verstorbene Schwester abholen soll, und hätte mit ihrer Familiengeschichte und ihrer gescheiterten Ehe genug nachzudenken, ihr Sitznachbar ist zudem Kafka-Forscher. Da bleibt der Zug im Schneesturm stecken und vermischt sich sonderbarerweise mit jenem Zug, in dem sich Franz Kafka und Otto Gross – Freud-Schüler und skandalumwobener Psychoanalytiker – am 18. Juli 1917 zufällig begegneten. Nun vermengen sich Sommer und Winter, Gestern und Heute, Mögliches und Unmögliches – Kafka gerät in eine Schneeballschlacht und plant mit Gross die Gründung der "Blätter zur Bekämpfung des Machtwillens", Klara trifft ihren Exmann, Rekruten fahren nach Galizien – und warum ist Solveig ausgerechnet in Prag gestorben?

Ein "Geisterroman", und viel mehr als ein Familienroman – Macht und Erziehung, Gewalt und Liebe, Literatur und Rezeption und nicht zuletzt Franz Kafka durchdringen die Jahrhunderte!

Downloads

© Cover: Verlag, Foto(s): Volker Heinle

Presse- und Autorenstimmen

Ein großartiges Stück Erinnerungsarbeit an die siebziger Jahre, die nicht so befreit waren wie nachträglich imaginiert.

(

Jochen Schimmang in der taz über "Die Hunde im Souterrain"

)

Was für ein feinnerviges Liebesgeschichtsbuch der Roman doch ist. Jetzt geht einem auch auf, warum ein Auszug des in einem kleinen österreichischen Verlag erscheinenden Werks vergangenes Jahr für den großen Döblin-Preis nominiert war. Damals war das eine Überraschung. Jetzt nicht mehr.

(

Markus Clauer in Die Rheinpfalz über "Die Hunde im Souterrain"

)

Textprobe(n)

"Kaffee oder Tee?", fragte Jolantha, "Soljanka oder Hühnersuppe?" Und schob Klara eine Speisekarte hin, auf der sie ankreuzen sollte, welcher Kaffee-Typ sie sei, Idealist, Freigeist oder Romantiker. Und genau in jenem Moment, als Klara auf Freigeist tippte, weil der Begriff sich nicht ohne Weiteres verweiblichen ließ, entdeckte sie ihn.

"Veit", sagte Klara.

Und Veit, der auf einer der Bänke am schmalen oberen Ende des Wagens saß, an einem niedrigen Tisch in ein Gespräch vertieft mit Männern unbestimmten Alters und zeitlicher Herkunft, darunter einem hohlwangigen jungen Mann in schwarzer Soutane, spitzte sofort die Ohren, streckte den Kopf in die Höhe, sah sich um und antwortete: "Ja. Ja. Ich bin’s. O mein Gott, Klara, Klarissima, mia cara! Wir sitzen im gleichen Zug, was für ein Zufall." Und lauter, als er bemerkte, dass sie in einem Anfall von Schwäche die Arme auf den Tresen legte, auf dem Jolantha gerade ihre Suppe abstellte: "Komm her! Komm sofort her", und verschaffte ihr Platz, indem er den Geistlichen neben sich wortlos bis ans Ende der Sitzbank drückte, wo diesem nichts anderes übrig blieb, als aufzuspringen.

Den winzigen struppigen Hund zu Veits Füßen nahm sie erst wahr, als sie ihm auf die Pfötchen trat und er aufjaulte. Veit war fast unsichtbar in seinem abgeschabten braunen Cordanzug, der aussah, als hätte er vierzehn Tage darin geschlafen. Erst vor einer Stunde hatte sie über ihn nachgedacht im hinteren Teil des Zuges, über seine Magerkeit, seine knochigen Finger. Aber natürlich hatte er sich trotzdem verändert während der fast dreißig Jahre, die sie sich nicht gesehen hatten. Sein struppiges Haar war endgültig schütter geworden, die Falten um seine Augen ließen sich kaum mehr als Lachfältchen bezeichnen, über seine Wangenknochen spannte sich dünne, rot geäderte Haut. Seine Haselmausaugen, die so gerne den Busen und Pos der Frauen gefolgt waren, huschten zwar immer noch hin und her, schienen aber von Schwermut verhangen. Mit der dampfenden Soljanka vor sich, zwischen ihrem vormaligen Ehemann und unterhalb des neben ihr stehenden Priesters sitzend, der sich beleidigt zum Fenster gedreht hatte, kam sie sich plötzlich und fälschlicherweise viel jünger vor als Veit. Sie spürte eine so intime, zeitgleiche, zeitgenössische Nähe zu allem, was sie umgab, dass es ihr vorkam, als seien er und sie heute Morgen in einem zerwühlten Bett aufgewacht. Und trotzdem werde ich mich nicht von dir einwickeln lassen, dachte sie, stirnrunzelnd seinen Blick suchend. Du Tropf! Du Klassenclown!

Geisterroman
Roman / Novelle
ALS BUCH:
Hardcover mit Schutzumschlag

Mit Lesebändchen

256 Seiten
Format: 130 x 210 mm
Auslieferung ab 12. September 2016
D: 20,00 Euro A: 20,00 Euro CH: 30,00 CHF

ISBN (Print) 978-3-99039-085-6

ALS EBOOK:
Datenformat(e): epub
Auslieferung ab November 2016
D: 14,99 Euro A: 14,99 Euro CH: k. A.
ISBN (eBook) 978-3-99039-086-3

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Bernd Schuchter (Verleger)
+43 (0)650 3507050
buero(at)limbusverlag.at

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Bernd Schuchter (Verleger)
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