Belletristik
Andrea Fischer Schulthess
Hotel Terminal
Eine Mutter sperrt ihre Tochter aus Liebe ein, doch ihr Doppelleben gerät ins Wanken und damit bahnt sich ein weit größeres Drama an.
Andere Titel des Verlags bzw. der Autorin/des Autors
Verlagstexte
Meret, knapp 13 Jahre alt, kennt nichts als ihr kleines Zimmer. Weil die Welt draußen böse ist, wie ihre Mutter Nora sagt. Doch Merets Hamster sterben immer, und Tagebuch-Schreiben füllt noch keinen Tag. Zum Glück gibt es ihre Großtante Julie, die Besitzerin und einzige weitere Bewohnerin des Motels. Sie kümmert sich um die geliebte Meret und lädt sie ab und zu heimlich zu sich in die gute Stube ein.
Auch Nora liebt nichts und niemanden so sehr wie Meret. Doch sie ist überzeugt, dass die Behörden ihr die uneheliche und unregistrierte Tochter wegnehmen würden, wenn sie von ihr erführen. Deshalb versucht die junge Mutter mit aller Macht, eine perfekte Situation für das Leben als kleine Familie zu schaffen, und gibt dafür dem wohlhabenden Banker Stefan eine gute Ehefrau. Sie wartet nur noch auf den richtigen Moment, um ihm von ihrem heimlichen Kind zu erzählen und alles endlich gutzumachen. Nico wiederum will nur weg aus dem Dreckskaff mit dem grusligen Motel. Noch die Ausbildung abschließen, dann "Fuck you, Breitenach!". Bis dahin muss er allerdings sein Lehrgeld mit Botengängen für die Alte vom Motel aufbessern. Doch mit deren plötzlichem Tod wird ein ganze Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt, und Nico entdeckt das versteckte Kind. Damit entfacht er ein Drama, das keinen der Beteiligten unbeschadet lassen wird.
"Motel Terminal" vereint die Präzision und Wucht eines literarischen Dramas mit der Spannung und dem Tempo eines Thrillers. Sie legen "Motel Terminal" garantiert nicht aus den Händen und werden dieses Buch nicht so schnell vergessen.
Textprobe(n)
Nora lehnte ihre Wange gegen die warme Tasse mit Sprung in ihren Händen. Parzival, der gelbäugige Kater, zwängte sich zwischen ihren Beinen hindurch und wollte sich ihr auf die Füße legen. Sie schob ihn mit der rechten Fußspitze weg, ein Maunzer krächzte aus seiner Schnauze. Wenigstens einer, der noch aufmuckte. Sie selbst hatte schon lange damit aufgehört. Was nützte es schon.
In diesen stillen Stunden, bevor sich die unerträgliche Weite des neuen Tages ganz entfaltete, kauerte sie sich unter den letzten Zipfel Nacht. Er war das Versprechen, dass eine neue Dunkelheit sich um sie legen und sie ein Kalenderblatt weitertragen würde, wenn sie nur die nächsten paar Stunden hinter sich brachte, tat, was es zu tun gab. In diesen Momenten wusste sie, dass Großvater nie ganz gegangen war. So einer wie der lässt sich auch vom Tod nicht daran hindern, andere zu überschatten und ihnen das schiere Sein zu vermiesen. Überall hockt er, in jedem düsteren Winkel dieses Hauses, in der fettigen Luft und selbst im Licht. Auch nach vierzehn Jahren unter der Erde war er hier noch immer Herr im Haus.
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Hotel Terminal
Roman / Novelle
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ALS BUCH:
Hardcover
320 Seiten
Format: 125 x 190 mm
Auslieferung: ab 1. April 2016
D: 24,95 Euro A: 24,95 Euro CH: 34,95 CHF
ISBN (Print) 978-3-906195-41-4
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