Belletristik
Percival Everett
Ich bin nicht Sidney Poitier
Die boshaft schillernde Satire ICH BIN NICHT SIDNEY POITIER aus der Feder von Percival Everett zeigt einen wilden, atemraubenden Ritt durch die an allen Ecken des Landes erkrankten USA. Im Zentrum findet sich ein junger Mann namens Nicht Sidney Poitier, in gewisser Weise die groteske Zuspitzung der bis heute ungelösten Rassenfrage, die derzeit durch die Ereignisse um den in Ferguson von einem Polizisten erschossenen Michael Brown erneut ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt.
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Verlagstexte
Am Anfang und im Zentrum des vielleicht unterhaltsamsten Romans zu Medienwahnsinn und Rassenfragen in den USA steht ein böser, verzweifelter Witz: Portia Poitier, die unkonventionelle Mutter der Hauptfigur, gibt ihrem Sohn den Namen »Nicht Sidney«. Starkult, Rassenfrage, und die Schere zwischen Arm und Reich sind Nicht Sidney Poitier damit in die Wiege gelegt. Nicht Sidneys Mutter stirbt, als er elf Jahre alt ist und sie hinterlässt ihm nicht nur einen ungewöhnlichen Namen, sondern aufgrund kluger Investitionen auch einen maßgeblichen Anteil an der Turner Broadcasting Corporation, dem Mutterkonzern des Nachrichtensenders CNN. Dessen Gründer, Ted Turner, wird nun zum Vormund des vielleicht reichsten, verwirrtesten und einsamsten afroamerikanischen Jungen der USA. Als Nicht Sidney das abgeschirmte Anwesen seiner Jugend verlässt, wird er verhaftet und gerät sogleich in einen Mordfall in Smuteye, Alabama. Eine dunkle, witzige, überbordende erzählerische Tour de force durch ein groteskes Amerika der Metamoderne. Übersetzt von Karen Witthuhn. Das Buch erscheint im November.
Presse- und Autorenstimmen
Everett ist auf dem Höhepunkt seiner gewaltigen erzählerischen und satirischen Fähigkeiten.
(Publishers Weekly
)Einer der witzigsten, originellsten Romane seit Jahren. Everett hat eine hervorragende Komödie über Fehlkommunikation geschrieben.
(National Public Radio
)Großartig geschrieben, spritzig, temporeich – inmitten Pools voller wunderschöner Prosa.
(Bookslut
)Video
Textprobe(n)
Ich bin die schicksalsgeplagte Frucht einer hysterischen Schwangerschaft, aber überraschenderweise nicht selber hysterisch, wenn auch vielleicht etwas seltsam. Eigentlich bin ich recht ruhig, manche mögen meinen ausgeglichen. Ich bin groß und dunkel und sehe für aller Augen aus wie Mr. Sidney Poitier, was meine verstörte und inzwischen verstorbene Mutter bei meiner Geburt und Namensgebung nicht geahnt haben kann. Nach zwei Jahren des hysterischen Reifens kam ich auf die Welt, und wer kann schon sagen, welche Auswirkungen eine so lange Zeit des Wartens, Erwartens, auf den Verstand hat. Zwei Jahre. Zumindest wurde es mir so erzählt. Um eine lange, traurige Geschichte kurz und traurig zu machen, ist hier die Version, wie ich sie mir zusammengereimt habe: Meine Mutter, bekannt dafür, unbedingt ein Kind zu wollen, seltsam, schräg, spinnert zu wirken und keinen einzigen Mann in ihrem Leben zu haben, verkündete eines Tages allen Nachbarn, nah und fern, dass sie schwanger sei. Man nickte auf angemessene und nachvollziehbar mitfühlende, wenn nicht gar offen herablassende, doch wohlgesonnene Weise, aber dann, zur Überraschung einiger, zum Schrecken mancher und zur Verwunderung fast aller, dehnte sich der Bauch meiner Mutter aus. Den Berichten nach erreichte er einen stattlichen Umfang, aber nach den mehr oder weniger üblichen neun Monaten kam kein Baby. Diesem übermässigen Gedeihen waren zwei hysterische Fehlgeburten vorausgegangen, beide gemeinhin bekannt und Anlass zu Scherzen, daher waren Zweifeln Tür und Tor geöffnet. Nach zehn, elf, zwölf Monaten dehnte sich weiterhin nur braune Haut straff über etwas, das viele für einen Volleyball hielten, und alle waren überzeugt, dass meine verrückte Mutter, der Volleyballtheorie zum Trotz, eine weitere hysterische, oder eher und genauer gesagt irrsinnige Schangerschaft erlitt oder vielleicht verübte. Dann, nach vierundzwanzig Monaten, kam ich tatsächlich auf die Welt, und das nicht geräuschlos, denn meine Mutter weckte in ihrer Not zuerst durch Klopfen, dann durch kojotenartiges Geheul viele Menschen auf, weshalb meine Ankunft von einigen schockierten Wenigen gut besucht und dokumentiert wurde, die später schockierten, wenn auch meistens mitleidlosen Vielen Bericht erstatteten.
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Ich bin nicht Sidney Poitier
Roman / Novelle
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ALS BUCH:
Hardcover
ca. 350 Seiten
k. A. zum Format
Auslieferung voraussichtlich ab November 2014
D: 22,80 Euro
ISBN (Print) 978-3-939557-09-8
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ALS EBOOK:
Datenformat(e): epub
Auslieferung: ab TT. Monatsname JJJJ
D: 9,90 Euro
ISBN (eBook) 978-3-945550-04-5
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Die Autorin bzw. der Autor im Netz:
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Der Verlag im Netz:
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Pressekontakt des Verlages:
Annette Kühn
+49 (0)611 7167891
annette.kuehn(at)luxbooks.com
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Vertriebskontakt des Verlages:
Annette Kühn
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