Verlagstexte

Für schwangere Frauen gibt es unendlich viel Lektüre. Doch wer denkt an die Männer, ihre Co-Schwangerschaft und ihre Freuden und Nöte angesichts der bevorstehenden Vaterschaft?

In dem Roman "Ich und Vater" geht es auch um Kinderwagen, Geburtsvorbereitungskurs und die richtige Wohnung für die junge Familie. Doch vor allem geht es dem erzählenden Vater in spe um seine neue Rolle als Mann – und die Frage, was von ihm nach der Geburt seines Kindes überhaupt noch übrig bleiben wird. Wolfgang Pennwieser, Autor und Psychologe, hat ein unterhaltsames wie treffendes Buch für alle werdenden Väter geschrieben, die zwischen Fußballvereinsschnullern, rosa Spitzenmützchen und Schwangerschaftshormonen endlich verstanden werden wollen.

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Textprobe(n)

Ich sehe nur noch schwangere Frauen, und daran bist du schuld. Vor einer Woche war das noch anders. Nicht, dass ich mich nach anderen Frauen umgedreht hätte oder gar auf der Suche gewesen wäre. Nein, dafür ist es mit Betty zu genial. Aber mir fiel eine Frau auf, sofern sie attraktiv oder auf ihre Art interessant aussah. Jetzt ist es so, dass ich jeder Frau völlig bescheuert ausschließlich auf den Bauch starre und mir überlege, ob da ein Baby drin sein könnte, wenn die Frau nur im sogenannten »gebärfähigen Alter« ist. Hatte ich vor einer Woche noch Augen für hübsche weibliche Gesichter, schöne Beine oder Brüste, so habe ich jetzt nur noch Augen für Bäuche. Das ist doch pervers. Und weißt du, was mich am allermeisten wundert? Ich entdecke extreme viele Schwangere. In Bettys Alter ist beinahe jede dritte Frau schwanger. Das heißt, es muss ungefähr ebenso viele Männer geben, die eine schwangere Freundin haben und nun das Gleiche durchmachen wie ich. Ich kenne nur keinen, der aktuell Vater wird. Es gibt keine Stammtische oder Selbsthilfegruppen für werdende Väter. Verheimlichen die anderen Männer ihre Vaterschaft, solange es geht, oder können die damit einfach besser umgehen? Ich sehne mich nicht danach, mit anderen Typen über mein Vaterwerden zu plaudern, ich trage meine Probleme gerne mit mir selbst aus. Ich frage mich nur, ob bei denen alles leicht ist, während es bei mir irgendwie panisch anläuft.