Belletristik
Julia Weber
Die Vermengung
Eine eindrückliche Beschreibung des weiblichen Körpers und seiner Transformationen, die Erkundung einer weiblichen Biografie von heute zwischen Berufstätigkeit und Familie, zwischen Leben und Kunst, Liebe und Politik. Hochpoetisch, radikal, wuchtig.
Andere Titel des Verlags bzw. der Autorin/des Autors
- Am Meer dieses Licht
- Blindgänger
- Brief an meinen Vater
- Cap Arcona 1927–1945. Märchenschiff und Massengrab
- Das Lied der Einsamkeit
- Der Boden unter den Füßen. Eine Fantasie
- Der Froschkönig
- Der Raum zwischen zwei Wörtern / L’espace entre deux mots
- Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt
- Die Brille des Nissim Nachtgeist
- Die Schneckeninsel
- Die schiere Wahrheit
- Elefanten im Garten
- Fern von hier
- Hermann Hesse, Seine Welt im Tessin – Freunde, Zeitgenossen und Weggefährten
- Immer ist alles schön
- In der Fremde sprechen die Bäume arabisch
- Jeder Krüppel ein Superheld
- Meine weiße Stadt und ich. Das Bernbuch
- Mit Dir, Ima
- Nelkenblatt
- Paris 1959
- So weit die Stimme reicht / A portée de la voix
- Spiegelschrift
- Staatsräson
- Wenn die Nacht in Stücke fällt
- Wurzelstudien
- Zehn unbekümmerte Anarchistinnen
Verlagstexte
Eine eindrückliche Beschreibung des weiblichen Körpers und seiner Transformationen, die Erkundung einer weiblichen Biografie von heute zwischen Berufstätigkeit und Familie, zwischen Leben und Kunst, Liebe und Politik. Hochpoetisch, radikal, wuchtig.
Presse- und Autorenstimmen
Eine der stärksten Stimmen der jungen Literatur.
(der Freitag
)Die Autorin hat eine fast unheimliche Kontrolle über ihre ästhetischen Mittel. Jedes Wort sitzt, gemäß den ästhetischen Gesetzen, die dieser Roman sich selbst gibt.
(Süddeutsche Zeitung über Julia Webers Debüt "Immer ist alles schön"
)Diese Frau, die es fertigkriegt, Christa Wolfs ‹Ich wollte ein Gewebe schaffen, das der Wirklichkeit möglichst nahekommt›-Credo so hart zu erfüllen, dass man nur atemlos davorsitzen ... kann.
(TagesWoche über Julia Webers Debüt "Immer ist alles schön"
)Textprobe(n)
H. sitzt in seinem dunkelgrauen Bademantel in der Küche vor dem Computer und sucht nach Häusern im Süden von Schweden. Manchmal höre ich ihn, wie er hustet oder Schleim den Rachen hochzieht. Am liebsten direkt am Meer, ruft er, das Haus, sodass das Brechen der Wellen hörbar ist. Die Küste, ruft er. Vielleicht mit einer Veranda. Vielleicht mit roten Fensterrahmen und Türen. Mit dem Meeresrauschen, dem Wind. Und mit der Einsamkeit, vor allem anderen die Einsamkeit, ruft er.
Ich sitze auf der Toilette, draußen rennen drei Kinder in farbigen Skianzügen über die gefrorene Wiese. Eines in Rot. Eines in Grün. Eines in Gelb. Kein Wind. Ich halte das weiße Stäbchen zwischen meine Beine hindurch in die weiße Emailschüssel, in den gelblichen Strahl. Urin läuft warm über meine Hand. Dann lege ich das Stäbchen auf ein Stück Toilettenpapier und wasche mir die Hände, sitzend, mit leicht nach links gedrehtem Oberkörper, die Hände werden rot unter dem heißen Wasser. Ich seife sie ein, ich warte. Und ich bleibe weiter sitzen, sehe meine Beine, die sieben Muttermale am linken Bein und die elf Muttermale am rechten, an den Oberschenkeln sind es viele und gegen unten weniger, an den Füßen noch je eines. Auf dem Badewannenrand liegt eine Schildkröte aus Plastik. An der Schildkröte ist eine gelbe Kordel befestigt, am Ende dieser Kordel ist eine viel kleinere Schildkröte angebracht, und zieht man an der klei nen, bewegt die große ihre vier Beine wie Propeller und bewegt sich so langsam durchs Wasser, wenn sie ins Wasser gelegt wird.
Nach zwei Minuten erhebe ich mich, ziehe die Unterhose hoch, ziehe die Hose hoch, schließe sie, gehe mit dem weißen Stäbchen in der Hand zu H., ich gehe über den grauen Plastikboden des Flurs, gehe in die Küche, das Licht fällt durch das Fenster, und ich setze mich ihm gegenüber an den alten Holztisch, und weil der Tisch alt ist, wackelt er, und weil er wackelt, wackelt auch der Salzstreuer, der auf dem Tisch steht, und kippt, rollt, weil er rund ist, über den Tisch und fällt zu Boden. Der Deckel löst sich und das Salz liegt auf dem Küchenboden. Eine kleine Salzwolke.
Ich lege das Stäbchen zwischen H. und mich, und wir schauen drauf.>br /> Kreuz heißt schwanger, sagt er.
Ja, sage ich.
H. schaut auf.
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Die Vermengung
Roman / Novelle
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ALS BUCH:
Hardcover mit Schutzumschlag
352 SeitenLesebändchen
Format: 125 x 195 mm
Auslieferung: ab 7. April 2022
D: ca. 26,00 Euro A: ca. 26,00 Euro CH: ca. 30,00 CHF
ISBN (Print) 978-3-944751-28-3
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Die Autorin bzw. der Autor im Netz:
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Der Verlag im Netz:
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Pressekontakt des Verlages:
Erwin Künzli
+41 (0)44 4458083
kuenzli(at)limmatverlag.ch
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Vertriebskontakt des Verlages:
Lukas Haller
+41 (0)44 4458085
lukas.haller(at)limmatverlag.ch
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