Belletristik
Nora Gomringer
Morbus
Mit Illustrationen von Reimar Limmer
Nora Gomringer hat bereits mehrere Lyrikbände vorgelegt, mit „Morbus“ veröffentlicht sie nun den zweiten Teil der illustrierten Lyriktrilogie „Monster ‒ Morbus ‒ Mode“. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen sowie zahlreichen Stipendien wurde ihr 2011 der Jacob-Grimm-Preis als Teil des Kulturpreises Deutsche Sprache und 2012 der Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik zuerkannt. 2015 erhielt sie den Weilheimer Literaturpreis.
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Verlagstexte
Gomringer und Limmer legen nach den „Monster Poems“ einen nicht ganz düsteren, nicht ganz ernsten Band über Morbus ‒ Krankheit ‒ vor, fühlen Puls, wiegen, vermessen und schieben ein paar Zäpfchen nach. Und wieder bricht dabei Sprache auf, Bild zu werden und Bild bricht auf, sich in Sprache zu übersetzen. Nur Gesundheit bleibt ... relativ. Nora Gomringer hat nach 25 Monstern 25 Krankheiten beschrieben, beleuchtet und (dichterisch) behandelt. Der zweite Band der Lyriktrilogie "Monster ‒ Morbus ‒ Mode“, die vermeintlich Oberflächliches mit Grafiken von Reimar Limmer tiefer führen will, heilt niemanden, hilft aber vielleicht.
Presse- und Autorenstimmen
Ihr gelingt es nicht nur, die einzelnen Krankheiten in ihrem Kern zu beschreiben, sondern darüber hinaus Poesie im Abgrund zu finden.
(WDR 5
)Nora Gomringer gehört zu den erstaunlichsten Luftgeistern in den Sphären der zeitgenössischen Lyrikproduktion.
(Neue Zürcher Zeitung
)Niemand unter den jungen Dichterinnen schreibt so gewitzt wie Nora Gomringer über menschliche Abgründe und alltägliche Ängste.
(Die Welt
)Video
Textprobe(n)
NASHI
Es erhält dem Braten den Geschmack,
ist Filter, Prisma und auch Speicher,
erpresst die Träger und Verehrer gleichermaßen.
Dereinst als Indikator großer Fülle, reicher Mengen
ist heute Fett die Skepsis der Zivilisation.
Im Buche aller Fratzen schreibt
Zarte Elfe 345, dass man nicht fett als Adjektiv verwenden könnte,
man sagen müsste, dass man es trüge
gleich einer Sammlung Gürtel wie das namensgleiche Tier.
So trägt der Mensch den Rohstoff undankbar
in Blut und Weberei der eigenen Faktion.
Doch wissen soll er:
Es ist das Fett ein staunenswerter Freund,
der auch aus süßem Zustand sich uns zuzuneigen weiß.
Und er erhält, wenn zwei, drei Wochen Krankheit,
Fieber, Mitgenommenheiten uns befallen.
Er zehrt sich auf für uns und lächelt, weil er doch weiß,
dass seine Ländereien von uns gedehnt
und stets erweitert werden.
Auch ist sein Erinnern ohnegleichen,
weil es in Struktur gedeutet werden kann.
Wo einmal Fett, da wieder Fett
und immer weiter voran so
in diesen Körper-Apfelbirnenwelten.
HAB VERGESSEN
Hab vergessen
Zu benennen wie die Straßen
Die Dinger auf denen die Tassen
Im Regal dort hinten in der Auffahrt
Steh ich nackt
Die Haare offen trag ich deinen Ring
Kommt ein Mann täglich
Wie ein wie heißen die
Will mich Kindlein wiegen
Streichelt über meine Wange denk ich
Mörder du Dieb Sie lassen Sie das
Bitte weitermachen unablässig
Riech ich nach Arnika alte Frau
Rufen sie mir zu ich frage sie
wen meint ihr damit
Steh ich nackt in der Auffahrt
Hab vergessen
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Morbus
Lyrik
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ALS BUCH:
Softcover
64 SeitenBuch mit CD
Format: 155 x 210 mm
Auslieferung ab 09. März 2015
D: 18,40 Euro A: 18,40 Euro CH: 27,90 CHF
ISBN (Print) 978-3-86391-097-6
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+49 (0)341 2467940
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Vertriebskontakt des Verlages:
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+49 (0)351 41887700
vertrieb(at)voland-quist.de
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