Belletristik
Anne-Lise Grobéty
Um im Februar zu sterben
Aus dem Französischen von Andreas Grosz
Mit Fotografien von Eric Bachmann
und einem Interview von Ilse Heim-Winter mit der Autorin
Anne-Lise Grobéty (1949–2010) schrieb diesen Roman im Alter von 18 Jahren. Bei pudelundpinscher erscheint er jetzt in einer Neuübersetzung. Die 18-jährige Studentin Aude begegnet der doppelt so alten Gabrielle, einer gebildeten, schönen und geheimnisvollen Frau: Schauspielerin, Inhaberin eines Antiquariats, Belgierin, Jüdin, geschieden, alleinstehend. Diese nimmt sich der jungen, unsicheren Frau an, die sich gegen die kleinbürgerliche Welt ihrer Familie auflehnt. Doch die Beziehung der beiden Frauen wird mit Argwohn und schließlich mit offener Ablehnung zur Kenntnis genommen. Es kommt zum Bruch. "Alles ist wahr – außer der Geschichte." (Anne-Lise Grobéty)
Andere Titel des Verlags bzw. der Autorin/des Autors
Verlagstexte
Die Geschichte lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen: Die 18-jährige Studentin Aude begegnet der vielleicht 35-jährigen Gabrielle, einer gebildeten, schönen, geheimnisvollen Frau. Sie ist Schauspielerin, Inhaberin eines Antiquariats, Belgierin, Jüdin, ist geschieden, alleinstehend. Und sie nimmt sich der jungen Frau an, die gegen die enge kleinbürgerliche Welt ihrer Familie rebelliert und in der doppelt so alten Frau eine lockende und tröstliche Gegenwelt verkörpert sieht: "Du bist die Mutter, die ich mir so sehr gewünscht hatte." Doch in ihrer Umgebung wird diese Beziehung mit Argwohn und offener Ablehnung zur Kenntnis genommen. Es kommt zum Bruch.
Ein autobiografischer Roman? Nein. "Es ist alles wahr – außer der Geschichte", so brachte es die Autorin einst auf den Punkt.
Was an diesem superben Début einer jugendlichen Autorin – Anne-Lise Grobéty schrieb den Roman im Alter von 18 Jahren – fast noch mehr beeindruckt als die zarte Geschichte, ist die genaue, an den Vorbildern des Nouveau Roman geschulte, suggestive, mitreißende Sprache. S. Corinna Bille, die eigentliche Entdeckerin dieser Schriftstellerin, schrieb seinerzeit: "Dieser Roman scheint aus einem einzigen Satz zu bestehen."
Presse- und Autorenstimmen
Zu einem Kultbuch rückte dieser Text auf, als er 1970 unter dem Titel "Pour mourir en février" erschien und bereits ein Jahr später auch in deutscher Übersetzung vorlag. Ein literarisches Wunder war geschehen, denn die Autorin Anne-Lise Grobéty, 1949 in La Chaux-de-Fonds geboren, hatte den Roman mit achtzehn Jahren geschrieben und gleich einen unverwechselbaren Ton angeschlagen.
(Beatrice Eichmann-Leutenegger, Der Bund
)Zärtlich und radikal zugleich war er, ungeschminkt und weiblich. ... Andreas Grosz hat ihren grandiosen Erstling nicht nur ausgegraben, sondern auch neu und sehr gut übersetzt. Chapeau!
(Manfred Pabst, NZZ am Sonntag
)Anne-Lise Grobétys Debüt erregte 1970 Aufsehen, weil sie die Nöte ihrer Heldin mit frecher, frischer Direktheit zur Sprache brachte. Offenkundig kümmerte sich hier eine sehr junge Autorin wenig um Konventionen. Ihr Buch sprüht nur so vor hochfliegendem Ungestüm.
(Beat Mazenauer, Schweizer Feuilleton-Dienst (SFD)
)Textprobe(n)
Heute, wenn ich es recht bedenke, wenn ich mich zwinge, ganz fest daran zu denken, fühle ich mich weniger verwirrt, ich habe von diesen Ereignissen Besitz ergriffen, sie erscheinen mir durch mein Erinnern intellektuell verarbeitet, nach und nach entsteht Distanz zwischen ihnen und mir, ich fange an, sie in allen ihren Schattierungen zu sehen, es sind Tatsachen, die mich nicht mehr
betreffen
physisch
heute bin ich zwar wieder allein, doch gewöhne ich mich an diese Einsamkeit, mache mir daraus eine warme, trockene, weiche Höhle, in der ich überall Spuren meines Lebens hinterlasse und das Zackenmuster meiner Zähne, wenn die Lust zu schreien allzu groß wird. Mein Leben stricke ich aus diesem Knäuel voller Knoten, ich nehme mir nicht einmal mehr die Mühe, sie zu lösen; im Gestrickten ist das nicht schön.
Diese Seiten, Gabrielle, wirst du nicht lesen, so wie es eben deine Gewohnheit war, alles zu lesen, was ich schrieb. Damit du besser verstehen konntest, was mir weh tat, was in meinem Kopf brannte. Dein Gesicht über meinen Heften, deine längliche, geäderte Hand auf meinen Blättern.
Heute weiß ich nicht mehr, wo du bist, noch was du tust. Du bist wohl in Brüssel. Ich glaube, es ist besser so.
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Um im Februar zu sterben
Roman / Novelle
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ALS BUCH:
Broschur
164 Seiten
Format: 132 x 176 mm
Auslieferung ab 30. Juni 2016
D: 23,00 Euro A: 23,00 Euro CH: 28,00 CHF
ISBN (Print) 978-3-906061-08-5
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Der Verlag im Netz:
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Pressekontakt des Verlages:
Beatrice Maritz
+41 (0)41 8790005
post(at)pudelundpinscher.ch
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Vertriebskontakt des Verlages:
Andreas Grosz
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