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Verdammte Liebe Amsterdam

Belletristik

Frank Göhre

Verdammte Liebe Amsterdam

Ein Toter auf einem Autobahnrastplatz, eine verschwundene Fünfzehnjährige, korrupte Polizisten – und mittendrin ein Mann, der wissen will, warum sein Bruder sterben musste. Zehn Jahre nach seinem letzten Roman zeigt sich der zweifache Gewinner des Deutschen Krimi Preises auf der Höhe seines Könnens. Ein rasantes Roadmovie zwischen Hamburg, Köln und Amsterdam.

Verlagstexte

Ein Toter auf einem Autobahnrastplatz, eine verschwundene Fünfzehnjährige, korrupte Polizisten – und mittendrin ein Mann, der wissen will, warum sein Bruder sterben musste. Zehn Jahre nach seinem letzten Roman zeigt sich der zweifache Gewinner des Deutschen Krimi Preises auf der Höhe seines Könnens. Ein rasantes Roadmovie zwischen Hamburg, Köln und Amsterdam.

Der Hamburger Restaurantbetreiber Schorsch Köster bekommt einen Anruf. Sein Bruder Michael wurde tot auf einem Autobahnrastplatz gefunden, erschlagen und vollständig ausgeraubt. Von dem Täter fehlt jede Spur. Schorsch begibt sich auf Spurensuche und muss erkennen, kaum etwas von Michael und dessen Leben gewusst zu haben. Und was hat Michaels Tod mit einer verschwundenen Fünfzehnjährigen zu tun, die von Zuhause ausgerissen ist? Seine Recherchen führen Schorsch von Hamburg über Köln ins Rotlichtmilieu von Amsterdam. Mitten hinein in die Abgründe von Familiengeschichten, auch die der eigenen.

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© Cover: Verlag, Foto(s): k. A.

Presse- und Autorenstimmen

Unterhalb der Spießerlatte: schwarze Romantik, raues Leben. Das kann nur Göhre.

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Jury Krimibestenliste DLF Kultur und FAS

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Göhre erzählt knapp, auf den Punkt, ohne aufwendige Kunstgriffe, aber mit hohem Bewusstsein dafür, was er tut. Die Lakonie und Ironie, die grimmige Komik des Textes sind nicht unterstrichen, sie sind wie beiläufig eingearbeitet und wirken genau deswegen. Die politische Dimension … steckt in seiner literarischen Haltung … sein Blick ist der Blick „von unten“. Göhre ist vielleicht der letzte deutsche Hardboiled-Autor – und er ist so gut, wie er am Anfang seiner Karriere war.

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Thomas Wörtche, Deutschlandradio Kultur

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Frank Göhres Protagonisten sind tapfere Glücksritter, Leute, die frei sind in ihren Berufen, auf dem eigenen vergeblichen Weg ins Glück, der bestenfalls mit etwas Knete endet. Gegen die Anstandsgebote der Spießerwelt gehorchen sie ihren eigenen Regeln, lustbetont und widerständig. Die Welt wäre besser, wenn es mehr Kriminalromane wie diesen gäbe.

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Tobias Gohlis

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Textprobe(n)

Michaels schmales Gesicht war gebräunt, das dichte dunkelblonde Haar ordentlich gekämmt, rasiert hatte man ihn nicht. Um seinen Mund lag ein spöttischer Zug, Ironie, Überheblichkeit. So jedenfalls kam es Schorsch vor. So kannte er ihn, herablassend. Er nickte und wandte sich dann zur Tür.
"Ich habe noch ein paar Fragen", sagte die ermittelnde Kommissarin. Schorsch hatte ihren Namen schon wieder vergessen. Sie war extrem dünn, hatte eine stark ausgeprägte Nase und trug eine John-Lennon-Brille.
"Ja?", sagte Schorsch.
Die Kommissarin räusperte sich.
"In meinem Büro", sagte sie.
Es war ein schlecht gelüfteter, fast quadratischer Raum im Parterre. Zwei Fenster zur Straße hin, auf den Fensterbänken verschiedene Kakteen und ein goldglänzendes Gießkännchen. Aktenschrank, Schreibtisch, zwei Besucherstühle. Behördenstandard.
Die Kommissarin nahm Platz und bedeutete Schorsch, sich ebenfalls zu setzen.
Er tat es.
"Sie haben also Ihren Bruder eine Ewigkeit – sagen Sie –, eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. – Er lebte in Köln."
Schorsch zuckte die Achseln.
"Gab es dafür einen Grund? Ich meine …" Sie blickte auf irgendein vor ihr liegendes Papier. "Ich meine, für den mangelnden Kontakt."
"Wir hatten uns nicht mehr viel zu sagen."
"Inwiefern?"
"Er hat sein Leben geführt, ich meins. Da gab es keine Gemeinsamkeiten."
"Ihr Bruder hat dem Vernehmen nach als IT-Berater gearbeitet."
"Sagt wer?"
"Seine Lebensgefährtin – eine Jutta Kotzke."
Jutta! Seine Lebensgefährtin! Schorsch glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Er brauchte einen Moment, bevor er reagierte.
"Nett", sagte er dann.
"Wie bitte?"
"IT-Berater. Freiberuflich, nehme ich an. Was anderes wäre für ihn ja auch nicht infrage gekommen. Nur nichts Festes, nichts Bindendes. Frei, immer frei sein, von allem unabhängig. War ja auch möglich, anfangs jedenfalls. Aber wenn man mit Geld nicht umgehen kann – ach, was soll’s!" Er machte eine knappe, abschließende Geste, hatte schon zu viel gesagt, zu emotional, zu heftig.
Die dürre Tante glotzte ihn an.
"War’s das?", fragte er.

Verdammte Liebe Amsterdam
Roman / Novelle
ALS BUCH:
Broschur
168 Seiten
Format: k. A.
Auslieferung: ab 2. März 2020
D: 15,00 Euro A: 15,40 Euro CH: k. A.

ISBN (Print) 978-3-95988-147-0

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Jan Karsten
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