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Atuk

Belletristik

Michel Jean

Atuk

Aus dem Französischen von Michael von Killisch-Horn

Michel Jean, einer der großen Autoren des indigenen Québec, erzählt in "Atuk" die Geschichte der Tochter seiner Urgroßmutter Almanda, die anders als ihre Mutter das aufgezwungene Leben im Reservat hinter sich lassen kann.

Verlagstexte

Michel Jean erzählt in Atuk aus ihrer Perspektive die Geschichte seiner Großmutter Jeannette, die neben seiner Urgroßmutter Almandra, seiner Kukum, die zweite starke Frau der Familie Siméon war, deren ursprünglicher Name Atuk lautete. Durch ihre Heirat mit einem Mischling, der als Weißer gilt, verliert sie nach dem Indianergesetz ihren Status als Indianerin, muss das Reservat verlassen und in die Stadt ziehen, wo sie elf Kinder großzieht. Aufgrund dieser Situation wächst auch Michel Jean in der Stadt auf, außerhalb der Innu-Gemeinschaft. In einem zweiten Strang erzählt er, wie er seine Familie und seine Kultur entdeckt und sich nach und nach seiner Identität als Innu bewusst wird, ein schwieriger Prozess, in dem er auch immer wieder rassistischen Anfeindungen ausgesetzt wird. Über sein Volk und seine Familie zu schreiben wird für ihn zu einer Möglichkeit, seine und die Geschichte seines Volks, dessen Sprache zu lernen ihm verwehrt war, kennenzulernen und sich mit ihr zu identifi zieren und die Geschichte der Ureinwohner zu erzählen, die in den Geschichtsbüchern so gut wie nicht vorkommt.

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© Cover: Verlag, Foto(s): Julien Faugere

Textprobe(n)

Der Körper vor mir ruht, erstarrt im Tod. Ein einbalsamierter Leichnam ist alles, was von dieser Frau, deren Gestalt einst kräftig und geschmeidig war, übrig bleibt. Ihre ganze Jugend ist dahingegangen, jetzt, da ihre schönen schwarzen Augen sich endgültig geschlossen haben. Nichts ist geblieben von der Frau, die häufig der Kälte und manchmal dem Hunger getrotzt hat.

Diese pomadisierte sterbliche Hülle hat in ihrer Jugend auf Schneeschuhen dick verschneite Wälder durchquert und ist in Mokassins über den weichen Humus gelaufen. Dieser Körper, der jung, reif gewesen ist und den ich erst kennengelernt habe, als er schon alt war, ist nur noch ein ausgeweidetes Gerippe, preisgegeben den feuchten Blicken der großen Familie, die er hervorgebracht hat.

Als dieser Körper das Licht der Welt erblickte, war Hitler nur ein Jugendlicher, der davon träumte, in die Wiener Kunstakademie aufgenommen zu werden, Theodore Roosevelt Präsident der Vereinigten Staaten und Wilfried Laurier Premierminister von Kanada. China war damals noch ein zerrissenes Reich, in dem niemand den Namen Mao kannte. Den Brüdern Wright war der erste mechanische Flug der Menschheit gelungen. Hundert Jahre Leben. Ein Jahrhundert Geschichte, das sich heute in den Büchern findet.

Atuk
Roman / Novelle
ALS BUCH:
Hardcover
220 Seiten
Format: k. A.
Auslieferung: ab 31. März 2022
D: 21,00 Euro A: 21,00 Euro CH: k. A.

ISBN (Print) 978-3-99029-500-7

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